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Mobile Geriatrische Rehabilitation

Reha in den eigenen vier Wänden
Klinikum Chemnitz und Heim gGmbH starten Mobile Geriatrische Rehabilitation

Die schmale Treppe wurde Siegfried Meyer* zum Verhängnis. Als er seiner pflegebedürftigen Ehefrau am 2. Weihnachtsfeiertag das Mittagessen ins Obergeschoss des schmucken Eigenheims bringen wollte, rutschte er aus. Er verlor das Gleichgewicht, stürzte und kann sich heute erst wieder an den Augenblick erinnern, als ihm eine freundliche Krankenschwester des Klinikums über die Stunden nach seinem Missgeschick berichtete. Die behandelnden Ärzte hatten eine Oberschenkelhalsfraktur diagnostiziert. Während des notwendigen mehrwöchigen stationären Aufenthaltes wurde seine Frau umfassend und liebevoll durch die 1. Sozialstation der Heim gGmbH umsorgt. Dies trug dazu bei, dass der 74-jährige Meyer relativ gelassen die Zeit zur Genesung nutzen konnte. Bei dem Gedanken an eine sich an den Krankenhausaufenthalt anschließende Reha-Maßnahme, wuchs allerdings seine Unruhe. Vor allem die Sorge um seine Frau trieb ihn um. Und als passionierter Hobbygärtner mochte er nicht daran denken, dass der Frühling ohne ihn in seinen geliebten Garten einziehen sollte. „Von der Versorgung unserer beiden Katzen ganz zu schweigen!“

Mit dem für Chemnitz und sein Umland gestarteten Pilotprojekt „Mobile Geriatrische Rehabilitation“ schließt das Klinikum Chemnitz gemeinsam mit seinem Tochterunternehmen, der Heim gemeinnützigen GmbH, eine Lücke in der professionellen medizinisch-therapeutischen Betreuung von SeniorInnen. „Während bisher unsere Rehabilitanden entweder eine stationäre oder ambulante Maßnahme nutzen mussten, kommen nun unsere Ärzte und Therapeuten zu ihnen nach Hause“, nennt einer der Initiatoren, der Verwaltungsleiter des Geriatriezentrums, Ludwig Heinze, einen der wesentlichen Vorteile. „Nicht nur orthopädische, sondern auch neurologische Erkrankungen, wie z.B. Patienten nach einem Schlaganfall, können somit in vertrauter häuslicher Umgebung betreut werden.“

Mobile Geriatrische Rehabilitation (MoRe) richtet sich an PatientientInnen, bei denen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (siehe Kasten). Unter ärztlicher Aufsicht erbringen Therapeuten unterschiedlicher Fachdisziplinen (Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie) Rehabilitationsleistungen im häuslichen Umfeld, zu dem auch Senioreneinrichtungen gehören. Gesetzlich basiert die MoRe auf § 40 SGB V sowie den Rahmenempfehlungen zur Mobilen geriatrischen Rehabilitation.

Siegfried Meyer hat inzwischen gemeinsam mit seinen Ärzten und Therapeuten Bergfest im Rahmen seiner Mobilen geriatrischen Rehabilitation gefeiert. Wie bei einer richtigen Bergwanderung haben sie sich dazu auf den Weg in die Höhe gemacht. „Im Zimmer meiner Frau gab es gemütlich Kaffee und Kuchen“, ist Meyer über seine Therapiefortschritte sehr zufrieden und schaut schmunzelnd zu Hannes Gelbhaar, seinem Physiotherapeuten. Dieser hatte die besagte schmale Treppe des Öfteren in das Trainingsprogramm eingebaut.

 

*Name von der Redaktion geändert

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